HSG | Kräfte bündeln für die Zukunft des Handballs in Wiesbaden

TuS Dotzheim und die TG Schierstein – Gemeinschaft für den Handball!

Die beiden Wiesbadener Traditionsvereine TuS Dotzheim und die TG Schierstein haben sich dazu entschlossen – in dem Jahr in dem Sie jeweils ihr beeindruckendes 175 Jähriges Bestehen feiern – ihre beiden Handballabteilungen nun gemeinsam und nachhaltig für die Zukunft aufzustellen und sich den aktuellen Herausforderungen anzunehmen.

Ab diesem Jahr 2023 möchten die TuS und die TG somit den Handballsport in allen Altersjahrgängen des Kinder- und Jugendhandballs sowie aller aktiven Damen- und Herrenmannschaften zukünftig zusammenführen. Mit der Gründung der Handballspielgemeinschaft (HSG) werden Kräfte gebündelt, um sowohl den Breiten-  als auch den Leistungsorientierten Handballsport in der Landeshauptstadt nachhaltig zu stärken und zu fördern. Ziel ist es insbesondere den jungen Handballer:innen eine sportliche Heimat mit vielfältigen Möglichkeiten zur eigenen Entwicklung zu bieten.

Hervorzuheben ist die Weitsicht und der Mut der beiden etablierten Stammvereine, die in ihren gemeinsamen 350 Jahren Vereinserfahrung schon Einiges erlebt haben. Gerade jetzt ist es wichtig, sich für die Zukunft aufzustellen, um weiter nachhaltig wirken zu können. Der Vereinssport muss sich den Herausforderungen durch Corona, Inflation, wegfallendem Sponsoring, reduziertem Engagement im Ehrenamt und steigenden Kosten stellen. Auch stehen im Alltag zu viele individuelle Angebote in Konkurrenz zum Mannschaftssport Handball.

Starke Ziele – Nachhaltig für die Breite und in der Leistungsorientierung

Um nachhaltig zu wirken, wird der Fokus auf die Jugendarbeit und die Gemeinschaft gelegt. „Ziel ist es, den Jugendlichen die Möglichkeit zu bieten, ihren Stärken entsprechend zu fördern und so bei den Aktiven dann frühzeitig richtig an- und eingebunden zu werden. Niemand sollte mehr wechseln müssen, um Handball mit seinen Freunden zu spielen, ob einfach nur aus Spaß am Sport oder ob leistungsorientiert in höheren Ligen. Das wird durch die HSG gestärkt. Die Ziele sind gesetzt! “, meint Rudi Witte, Vereinsvorsitz der TG Schierstein.

Um dies zu ermöglichen, stellen sich die Handballabteilungen der Stammvereine in der HSG strukturell neu auf. Hierarchische Strukturen werden aufgebrochen und Arbeitskreise werden derzeit gebildet, die möglichst selbstorganisiert nach gemeinsam und klar definierten Zielen zusammenarbeiten sollen und so den Ehrenamtlichen nötigen Gestaltungsraum und Wertschätzung geben. Insbesondere werden die Bereiche Finanzen und Sponsoring, Spielbetrieb, die sportliche Führung, die strategische Planung und der Vorstandsbereich den Herausforderungen und Zielen entsprechend breit und gleichzeitig mit nötigem Fokus aufgestellt. Beispielsweise wird allein die sportliche Führung von fünf in Wiesbaden bekannten, aber auch neuen Köpfen aus beiden Vereinen gemeinschaftlich gestützt, mit zwei Verantwortlichen für die Aktiven Handballer:innen, mit zwei sportlichen Leitern für die Jugend und einem expliziten zusätzlichen Jugendkoordinator.

Ein großer Schritt 

„Wir haben in Dotzheim und Schierstein gezögert, als das Thema HSG aus den eigenen Reihen intensiv angesprochen wurde. Es ist ein großer Schritt für alle Beteiligten. Aber mit einer gewissenhaften Vorbereitung, den richtigen engagierten und fähigen Personen aber auch mit dem Herz in der Hand und Zuversicht ist die Entscheidung für die HSG klar eine Entscheidung für den Handball.“ so die einstimmige Meinung der beiden Vereinsvorsitzenden Angelika Pauli und Rudi Witte.

Sicher ist eine solche Unternehmung herausfordernd, hat auch seine Kritiker, die es weiter zu überzeugen gilt. Das Zusammenführen der Vereine wird seine Zeit brauchen, man wird dazulernen aber das Vorhaben und das strukturierte Vorgehen setzen bereits jetzt schon Energie und Engagement in der Region frei. Ehrenamtliche engagieren sich wieder, Spieler kehren zurück und fragen an, die Jugendmannschaften wachsen bereits in den letzten Wochen, der weibliche Bereich im Handball stabilisiert sich und alle bringen sich mit Ideen und Elan ein. Unterstützer zeigen sich interessiert. Hoffnung wird auch auf die bisherigen Sponsoren gesetzt, dass diese sich weiter engagieren und sich aber auch neue Förderer in einem solchen attraktiven Umfeld wiederfinden werden.

Engagement zeigt Erfolg

Erste Erfolge dieser neuen Gemeinschaft zeichnen sich bereits jetzt schon ab.

Für die kommende Saison 2023/24 werden fünf Herrenmannschaften und eine Damenmannschaft sowie etwa 25 Jugendmannschaften (G- bis A-Jugend) gemeldet. Zudem ist ein Programm für die unter 21-jährigen Talente (U21) in Vorbereitung. Dazu soll es noch Angebote für Spezialtraining wie Athletik, Schnellkraft etc. geben.

Mehr als 250 Handballer:innen, davon etwa 185 Jugendliche mit mehr als 30 Talenten, die in der Talentfördergruppe der Elly-Heuss Schule, in der Bezirksauswahl oder bereits im Hessenkader vertreten sind, werden durch mehr als 50 Trainer- und Betreuer:innen gefördert und unterstützt.

Qualifizierte und lizenzierte Trainer, auch mit B & A-Lizenz, engagieren sich in den Mannschaften, die in der höchsten hessischen Liga (Oberliga) bis hinein in die regionalen Klassen spielen sollen.

Als neuer Cheftrainer wird das Trainerurgestein Axel Schneider (Dipl.- Sportlehrer, A-Lizenz-Inhaber, ZDF WM/EM Experte) gemeinsam mit Christian Fleischer die M1 übernehmen. Jürgen Kleinjung nimmt sich sowohl den Damen als auch den Talenten der M2 an. Insbesondere der Jugendbereich wurde gestärkt. So gilt es zum Beispiel, zwei Trainer Neuzugänge hervorzuheben, die zeigen, dass einer der Schwerpunkte der HSG in der Jugendförderung liegt. Für die jungen weiblichen Handballer:innen wird Isabel Mühlhaus zur HSG stoßen. Die zweite männliche C-Jugend – als Potentialmannschaft die mC1 flankierend – wird in der kommenden Saison von B-Lizenz Trainer Fabian Neumann gecoacht, den die HSG erfolgreich unter Vertrag nehmen konnte. Neumann kommt aus Bielefeld-Jöllenbeck nach Wiesbaden und stellt seine Kompetenz nicht nur den Kindern und Jugendlichen in der Halle zur Verfügung. Er teilt auch gerne sein Wissen und schrieb auch bereits Artikel für die Trainerzeitschrift des Deutschen Handballbundes „handballtraining junior“. Herzlich willkommen!

Ein Löwe für die HSG M1

Dass das HSG Konstrukt nicht nur anziehend für engagierte Handballer:innen und qualifizierte Trainer:innen wirkt, zeigt sich in dem aktuellen Neuzugang für die erste Herrenmannschaft. Ein absoluter Führungsspieler und Spielentscheider, der mit reichlich Oberligaerfahrung im Gepäck das zukünftige Spiel mit Prägen soll, stößt zur HSG M1. Heinrich Löwen heißt der Neuzugang. Der Bruder von Fußball Profi Eduard Löwen wird den zukünftigen Kader, der sich aus den derzeitigen Talenten und Führungsspielern der TG und des TuS gestaltet, verstärken. Löwen kommt aus der Oberliga Rheinland-Pfalz / Saar von der HSG Nahe-Glan und folgt dort mit 177 Feldtoren auf Platz 2 nur knapp dem ehemaligen HBL-Spieler der MT Melsungen Yves Kunkel. Optimistisch für die kommende Saison zeigt sich durch die Verstärkung auch Christian Fleischer: „Axel Schneider und Heinrich kennen sich. Und mit Löwen, also mit so einem Pfund, mit den jungen Talenten und dem Herzblut der Mannschaft auf der Platte, da ist so einiges für uns drin“.

Start in die Qualifikationsturniere der Jugend

Während die aktuelle Saison bei den Aktiven der beiden Stammvereine noch ausläuft, startet die Jugend bereits dieses Wochenende in die Qualifikationsrunden. 25 Mannschaften sind gemeldet und die mJA, mJB und mJC steigen dieses Wochenende schon ins Geschehen ein.

Aufruf zur Unterstützung

Los geht’s in der eigenen Halle am Samstag, den 29.04. im Schelmengraben in Dotzheim mit der Qualifikation der männlichen Jugend A für die hessische Oberliga. Im Turniermodus „Jeder-gegen-jeden“ spielen 5 Mannschaften um den Einzug. Gleich am Samstag treffen wir um 10.00 Uhr auf die HSG Breckenheim Wallau/Massenheim und um 13.00 Uhr auf die TSG Münster. Das Team und die neue HSG freuen sich sehr, wenn neben den Freunden, der Familie und den Mannschaften auch noch weitere Handballinteressierte in die Halle kommen, um kräftig anzufeuern und lautstark zu unterstützen. Teil zwei der mJA-Quali findet dann am 07.05 in Münster statt.